Sinnvoll lüften

Bei erhöhter Feuchtigkeit sofort die Wohnung lüften!

Grundsätzlich kann Feuchtigkeit in Räumen einen Nährboden für die Bildung von Schimmel bieten. Um diese zu verhindern, muss das Lüftungsverhalten sowohl den baulichen Gegebenheiten als auch dem Verhalten der Bewohner angepasst werden.  Feuchte Luft entsteht beispielsweise durch Kochen, Duschen, Waschen oder Hausarbeit. So erzeugt eine vierköpfige Familie täglich bis zu 12 Liter Feuchtigkeit.

Die relative Luftfeuchte über der Wandoberfläche ist die entscheidende Kennzahl für die Bildung von Schimmel. Die meisten Schimmelpilze wachsen bei 80 bis 85 Prozent relativer Luftfeuchte. Ausnahmen sind aber bekannt. Als Nährstoff für Schimmelpilze reicht der normale Hausstaub.

Sinnvolles Lüften hilft, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Zudem wird ein besseres Raumklima erzielt, da Schadstoffe - zum Beispiel von Baustoffen - abtransportiert werden. Sinnvolles Lüften fördert ein gesundes Wohnklima und einen niedrigen Energieverbrauch. In den meisten Neubauten erfolgt der Luftaustausch inzwischen über geregelte Lüftungsanlagen.

Folgende Empfehlungen sollten beim sinnvollen Lüften berücksichtigt werden:

  • Der Luftaustausch durch undichte Fenster und Türen bei nicht gedämmten Altbauten reicht nicht als Ersatz für eine sinnvolle Lüftung.
  • Stoßlüftung: Räume sollten im Idealfall mehrmals täglich je nach Außentemperatur 4-10 Minuten mit weit geöffnetem Fenster gelüftet werden, genutzte Räume häufiger als ungenutzte.
  • Thermostatventile beim Lüften abschalten, da sonst extra Wärme erzeugt wird, die durch geöffnete Fenster ungehindert abzieht.
  • Kein Dauerlüften mit Fenstern auf „Kipp“. Um den gleichen Effekt wie beim Stoßlüften zu erzielen, müssen gekippte Fenster 75 Minuten offen stehen. Es wird 10-mal weniger Luft ausgetauscht und die Wände der Räume kühlen stark ab, was zur Schimmelbildung führen kann.
  • Schlafzimmer 5 bis 10 Minuten mit weit geöffnetem Fenster unmittelbar nach dem Aufstehen lüften.
  • Wenn möglich beim Lüften für Durchzug sorgen. Durch die Öffnung gegenüberliegender Fenster und Türen findet der Luftaustausch noch effektiver statt.
  • Unmittelbar nach dem Duschen, Baden oder Kochen sollten Bad oder Küche gelüftet werden. Innentüren dabei geschlossen halten.
  • Weniger beheizte oder unbeheizte Räume sollten nicht über die warme Raumluft beheizter Räume erwärmt werden, da sich dadurch Feuchtigkeit auf den Wänden der kühleren Räume absetzen kann.
  • Generell sollten Räume nicht zu stark auskühlen, das heißt durchschnittlich nicht unter 15 Grad Celsius.
  • Raumbefeuchter oder sehr viele Zimmerpflanzen in einem Raum erhöhen unter Umständen die relative Luftfeuchtigkeit zu stark.
  • Kellerräume im Winter ebenfalls lüften, im Sommer und Frühjahr weniger oder nur nachts. Wenn die Außentemperatur wärmer ist als die Kellerwände, bildet sich dort Luftfeuchtigkeit.
  • Dezentrale Abluftanlagen sollten nicht mit Möbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen zugestellt werden. Bei reinen Abluftanlagen muss trotzdem gelüftet werden.
  • Der Einsatz moderner Lüftungssysteme, wie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sollte überprüft werden.

Eine detaillierte Beratung erfolgt über erfahrene Energieberater oder Fachbetriebe vor Ort.

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