Lüftungsanlagen

Der Dreiklang von Heizung, Luftdichtheit und Lüftung eines Gebäudes sind für ein energetisches Gesamtkonzept wichtig.

Jedes Gebäude steht im Luftaustausch mit der Umwelt. In der Heizperiode verlässt warme Luft das Gebäude und wird durch kühle Luft ersetzt, die wiederum erwärmt werden muss. Der Luftaustausch findet entweder aktiv über Lüftungsanlagen oder - in Gebäuden ohne Lüftungsanlagen -  über Fenster und Türen statt. Außerdem gibt es einen passiven Luftaustausch über Fugen und Ritzen in der Gebäudehülle.

In Altbauten, die vor 1978 errichtet wurden, liegen die Lüftungswärmeverluste durchschnittlich zwischen 10 und 20 Prozent. Moderne Gebäude werden heutzutage komplett ohne Fugen und Ritzen errichtet. Prinzipiell sind diese Häuser durch Fenster, Türen, Folien, etc. so luftdicht, dass keine Zugluft entsteht. Luftwärmeverluste werden minimiert und  der Schallschutz verbessert.

Auch ältere Gebäude in Massivbauweise entsprechen häufig den Vorgaben der Energieeinsparverordnung und sind entsprechend luftdicht - Fenster und Türen sind dabei allerdings ausgenommen. Wie luftdicht ein Gebäude ist, kann durch den Blower-Door-Test ermittelt werden.

Die meisten Menschen halten sich bis zu 90 Prozent des Tages in Gebäuden auf. Da sie die Raumluft einatmen, kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Eine entsprechend gute Luftqualität wird über die Lüftung erzielt, sei es durch Fenster und Türen oder durch Lüftungssysteme.

Verbrauchte Luft, Feuchtigkeit, Gerüche, Schadstoffe, etc. müssen aus dem Gebäude abtransportiert und durch frische Luft ersetzt werden. Beim richtigen Lüften muss immer zwischen notwendiger Frischluftzufuhr und der Vermeidung von Luftwärmeverlusten abgewogen werden.  

Während Menschen nach Gefühl lüften und nicht nach Werten für Kohlendioxid oder Luftfeuchtigkeit, gewährleisten Lüftungsanlagen die optimale Belüftung von Räumen und Gebäuden nach objektiven Kriterien.

Investition und Förderung von LüftungsanlagenDetails

Energieeffiziente Lüftungen als einzelne Sanierungsmaßnahme oder im Rahmen einer energetischen Komplettsanierung werden mit Krediten oder Zuschüssen im Rahmen des KfW-Programms „Energieeffizient Sanieren“ unterstützt. Dazu zählen bestimmte Abluftsysteme, Anlagen mit Wärmerückgewinnung und Anlagen beziehungsweise Kompaktgeräte, die in die Brauchwasserbereitung eingebunden sind.

Einzelne Punkte können dabei sein:

  • Einbau der Lüftungsanlage
  • Wand- und Durchbrucharbeiten
  • Lüftungsdurchlässe
  • Maßnahmen für Außenluft- und Fortluftelement
  • Elektroanschlüsse
  • Verkleidungen
  • notwendige Putz- und Malerarbeiten (ggf. anteilig)
  • bauliche Maßnahmen am Raum für Lüftungszentrale

Grundsätzlich können folgende Größenordnungen bezüglich der Investitionen angenommen werden: Eine energieeffiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kostet bei einem Einfamilienhaus 8.000-12.000 Euro. In Altbauten müssen zudem die Decken um ca.15 cm abgehängt werde, um einen nachträglichen Einbau der Lüftungsrohre zu ermöglichen. Hier bietet sich der Einbau von dezentralen Lüftungsgeräten an. Incl. Kernbohrungen in den Außenwänden sind die Kosten ähnlich wie bei zentralen Lüftungsanlagen.

Bei allen Angaben handelt es sich um Richtwerte ohne Gewähr. Grundsätzlich ist die Beratung durch einen erfahrenen Energieberater zu empfehlen, der neutral und herstellerunabhängig berät. Ebenso können Fachhandwerksbetriebe mit entsprechenden Erfahrungen auf diesem Gebiet zu Rate gezogen werden.

Die Unternehmererklärung

Die EnEV 2016 verpflichtet nicht nur den Bauherren oder Sanierer, sondern auch den Handwerker, die Richtwerte der EnEV einzuhalten. Als Nachweis dient die sogenannte Unternehmererklärung, die der Handwerker nach Beendigung der Arbeiten aushändigen muss.

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