Erneuerung Fassade und Heizung
in Georgsmarienhütte/Harderberg

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Zweifamilienhaus Harderberg

Haustyp:  Zweifamilienhaus Baujahr:  1975 Sanierungsjahr:  2000 innen / 2010 Fassade Kosten:  Fassadenumbau rund 35.000,- Euro

Sanierung eines Holzständerhauses von 1975 am Harderberg

Das Haus von Robert W. und seiner Familie steht an einem Südhang im Georgsmarienhütter Ortsteil Harderberg. Insgesamt wohnen dort 5 Personen. Das Zweifamilienhaus hat eine Grundfläche von etwa 150 m² und wurde 1975 errichtet. In den 70er Jahren gab es eine ganze Reihe unterschiedlicher Bauprinzipien und nicht immer wurde aus Stein gemauert. So auch hier: Die Wände sind in Holzständerbauweise ausgeführt, die Gefache wurden beim Bau mit Mineralwolle gefüllt und mit einer hinterlüfteten, vorgehängten Fassadenverkleidung versehen. Dieser Aufbau erwies sich auf Dauer gleich aus zwei Gründen als problematisch: Erstens breitete sich durch die Hinterlüftung Feuchtigkeit in der Fassade aus, die bis zum Ständerwerk vordringen konnte. Diese Feuchtigkeit führte dazu, dass sich das darin enthaltene Holzschutzmittel zu zersetzen begann. Dies ließ einen moderartigen Geruch entstehen, der zwar nicht unbedingt gesundheitsschädlich, aber zumindest sehr lästig war. Zweitens enthielten die Fassadenplatten einen Stoff, der nicht gerade als gesundheitsfördernd gilt: Asbest. Dieser Umstand war letztendlich auch Ausgangspunkt und Motivation für die junge Familie, das Gebäude zu sanieren.

Als der Bauherr das Haus im Jahr 2000 übernahm, wurde aber zunächst innen umgebaut. Im ursprünglich als Einfamilienhaus angelegten Gebäude konnten die Wände so versetzt werden, dass daraus ein Zweifamilienhaus wurde. Die Zwischensparrendämmung aus Styropor, die der Vorbesitzer unter dem Dach angebracht hatte, wurde aus Kostengründen zunächst so belassen. Auf lange Sicht plant der Bauherr hier aber den Ersatz durch eine Aufsparrendämmung, die spätestens dann installiert wird, sobald die Dachpfannen ausgetauscht werden müssen.

2010 nahm man sich die Fassade vor: Allein schon wegen der Asbest-Problematik war klar: Die alte Fassadenverkleidung muss komplett runter. Die Asbestplatten wurden von einem Spezialunternehmen entfernt und auch die Giebelverkleidungen aus Holz baute man ab. Die Mineralwolle zwischen den Holzständern entfernte man und strich das Ständerwerk anschließend mit Kalkmilch, um zukünftig Schimmel vorzubeugen. Dann folgte der Neuaufbau der Fassade: Eine Aufdoppelung der Gefache schuf ausreichend Raum für 140 mm starke Dämmplatten aus Holzfasern. Die Außenverkleidung bilden nun 60 mm dicke Außendämmplatten, die ebenfalls aus Holzfaser bestehen und mit einer Armierung und Putz versehen wurden. Innen sorgt ein diffusionsoffenes Absorbervlies aus Schafwolle als Dampfbremse.
Insgesamt wurden in den Fassadenumbau rund 35.000,- Euro investiert. Ohne die eingebrachte Eigenleistung wäre dieser Teil allerdings ein gutes Stück teurer geworden.

Bei den Fenstern entschied man sich zunächst gegen einen Austausch. Die Thermopane-Verglasung wies noch einen akzeptablen Dämmwert auf und auch die Rahmen waren noch in einem guten Zustand.

Beim Thema Heizung ging die Familie W. auf Nummer Sicher. Bereits 2009 wurde ein Kaminofen mit 6 kW Leistung eingebaut. Durch die neue, offene Raumgestaltung und die hoch dämmenden Wände heizt der Ofen bei Bedarf den größten Teil des Erdgeschosses und teilweise auch das 1. Obergeschoss, ohne dass die Wärme über ein separates System weiter geleitet werden müsste. Was an Wärme fehlt, liefert die alte Ölheizung von 1992 dazu.
v Bei der Planung des Umbaus half dem Bauherrn der Dämmstoffhersteller, der die Holzfaser-Produkte lieferte.

Zukünftigen Sanierern empfiehlt der Bauherr, im Eifer des Gefechts nicht die Chance zu verpassen, z.B. neue Fensteröffnungen vorzusehen. Die Sanierung bietet hier eine gute Chance, solche Umbauten gleich mit zu erledigen.

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