Sanierung Zweifamilienhaus
Osnabrück/Sutthausen zu KfW 100
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Haustyp: Zweifamilienhaus Baujahr: 1969 Sanierungsjahr: 2016/2017 Kosten: siehe unten
Objekt
Das Wohnhaus der Familie N. liegt in einer ruhigen Gegend im Stadtteil Osnabrück-Sutthausen. Der Familie stehen ca. 210 m² Wohnfläche zur Verfügung, die sich auf zwei Wohneinheiten verteilen, wovon eine Wohnung vermietet ist. Beide Wohnungen werden zurzeit von jeweils 4 Personen bewohnt.
Ausgangslage
Zum Zeitpunkt des Hauskaufes im Jahr 2016 waren die meisten Bauteile noch aus dem Ursprungsjahr. Bis auf die Haustür (2008) und die Ölheizung (1996) wurde energetisch nichts saniert. Im Inneren wurden vor Kurzem das Badezimmer in einer Wohnung und ein paar Wasserleitungen erneuert.
Vor den eigentlichen Sanierungsmaßnahmen wurde zunächst eine Energieberatung durchgeführt. Von dieser Basis wurden die energetischen Maßnahmen abgeleitet, die in ein umfassendes Sanierungskonzept einflossen. Neben Umbauarbeiten im Inneren des Hauses wurden folgende Maßnahmen durchgeführt, um am Ende ein KfW-Effizienzhaus 100 zu erreichen:
Sanierungsmaßnahmen
Nach dem ersten Energiecheck durch die Verbraucherzentrale sollte evtl. eine neue Gasbrennwertheizung + Solarthermieanlage zusammen mit einer Gebäudedämmung zum Einsatz kommen. Da das Dach leider keine perfekte Ausrichtung hat, hätte nur eine kleine Solaranlage für Brauchwasser Sinn gemacht, womit man aber kein KfW-Effizienzhaus erreicht hätte. Nachdem der später beauftragte Energieberater verschiedene Varianten durchgerechnet hatte, hat sich Familie N. für eine Wärmepumpe entschieden. Zusammen mit der guten Dämmung der Gebäudehülle konnte damit sogar ein Effizienzhaus 100 erreicht werden. Das Dach wurde allerdings noch nicht erneuert, sondern nur die Decke zum obersten noch nicht ausgebauten Dachgeschoss gedämmt. Die folgenden Maßnahmen wurden durchgeführt:
Fassade | 14 cm Wärmedämmverbundsystem (2 cm Kerndämmung schon vorhanden) |
Fenster | Fenster mit 3-fach-Verglasung |
Kellerdecke | 6 cm Polyurethan-Dämmung unter der Kellerdecke |
Decke zum Dach | 12 cm Wärmedämmung + begehbare OSB-Platte |
Heizung | Neue Luft-Wasser-Wärmepumpe |
PV | Die Installation einer Photovoltaikanlage soll später realisiert werden |
Motivation
Das neue Zuhause sollte in den nachhaltigen Lebensstil der Familie N. passen. So entschied sie sich dafür, ein bestehendes Gebäude zu kaufen und zu sanieren, um möglichst wenig Ressourcen und Energie für die Herstellung von Baustoffen, wie man Sie bei einem Neubau benötigt, zu verbrauchen. Außerdem möchte der Bauherr gerne etwas unabhängiger von fossilen Brennstoffen sein, weshalb auch später noch eine Photovoltaikanlage hinzukommen soll.
„Die Beratung der Verbraucherzentrale war als erster Schritt eine gute Wahl. Um aber eine Entscheidung zu treffen, was tatsächlich umgesetzt werden soll, war es sinnvoll, eine umfassende Energieberatung durchführen zu lassen. Das war auch die Grundlage für den KfW-Antrag“
Kosten, Fördermittel
Die nachfolgend aufgelisteten Kosten sind grob gerundete Werte:
Fassade | ca. 117,- EUR* / m² Wandfläche (WDVS) |
Fenster | ca. 350,- EUR* / m² Fensterfläche |
Kellerdecke | ca. 60,- EUR* / m² Deckenfläche |
Decke zum Dach | ca. 40,- EUR* / m² Deckenfläche |
Heizung | ca. 16.000,- EUR* Wärmepumpe, Pufferspeicher u. Zubehör |
* Kosten inklusive Einbau und Mehrwertsteuer
Neben den energetischen Maßnahmen wurden im Inneren auch einige Umbauarbeiten durchgeführt. So wurde z.B. die komplette Elektroinstallation erneuert und die Raumaufteilung etwas geändert, wodurch auch Sanitär-, Trockenbau-, Maler-, Fliesenleger- und Rohbauarbeiten anfielen.
Für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen wurden folgende Förderprogramme genutzt:
VZ | Zuschuss Gebäudecheck |
Bafa | Zuschuss für Vor-Ort-Energieberatung |
KfW | Energieeffizient Sanieren - Effizienzhaus, Kredit 151 |
KfW | Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung, Zuschuss 431 |
Bewertung
Sowohl die Energieberatung als auch die Beauftragung der Bauleitung als Architektenleistung sorgte dafür, dass die Maßnahmen fachlich einwandfrei geplant und umgesetzt wurden. Auch die Terminschiene konnte so größtenteils - bis auf ein paar Ausnahmen - ohne Verzögerungen eingehalten werden. Durch die im Vorfeld erstellte Energieberatung wurden die Maßnahmen mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis herausgearbeitet.
Das Einzige, was die Bauherren anders gemacht hätten, ist der Ausbau des Dachgeschosses und eine Photovoltaik-Anlage, um eine weitere Wohnung zu erstellen. Das wurde aus finanziellen Gründen in die Zukunft verschoben. So gibt es dann leider an einigen Stellen doppelte Kosten, wie z.B. das Gerüst und die Dämmung der Decke zum Dachgeschoss, die dann überflüssig ist und wieder ausgebaut werden muss. Aber bis es soweit ist, ist das Gebäude ohne Einschränkungen bewohnbar.
„Entgegen irgendwelcher Horrorgeschichten über Sachen, die schiefgehen können, wie z.B. lange Verzögerungen im Bauablauf, sind wir sehr zufrieden mit dem zügigen Vorangehen der Bauarbeiten. Wir sind auch sehr froh darüber, dass wir einen unabhängigen Bauleiter hatten, der alles koordiniert hat. Das hätten wir allein niemals geschafft, da wir gar nicht wussten, wie die einzelnen Gewerke ineinandergreifen.“
