Barrierefreiheit

Warum sollte man bei der Energetischen Sanierung an Barrierefreiheit denken?

Wer eine energetische Komplettsanierung oder entsprechende Einzelmaßnahmen plant, möchte seine Immobilie für einen langen Zeitraum energieeffizient aber auch komfortabel umgestalten. Barrierefreiheit ist in jedem Alter eine Steigerung des Wohnkomforts. Um sie zu erreichen, helfen oft schon kleinere Umbauten oder Veränderungen, von denen sich viele gut mit den Maßnahmen der energetischen Sanierung kombinieren lassen. Deshalb sollten Sie die Chance nutzen und im gleichen Zug Ihr Zuhause für die Zukunft barrierefrei gestalten.

Sie sparen dadurch Kosten und Unannehmlichkeiten, denn viele Bauschritte betreffen sowohl die Barrierefreiheit als auch die energetische Optimiereng. Bei einigen Maßnahmen kann eine spätere Durchführung sogar schwieriger sein, beispielsweise das Versetzen von Briefkästen auf einer neu gedämmten Außenfassade. Andere können im Rahmen der Sanierung schon gut für die Zukunft vorbereitet werden, wie zum Beispiel die Verlegung von Leerrohren für die spätere Elektrifizierung.  Schließlich gibt es auch Maßnahmen, deren Umsetzung unabhängig von der energetischen Sanierung ist, die den Wohnkomfort aber schon jetzt erheblich steigern. Hierzu zählt der Einbau einer ebenerdigen Dusche. In jedem Fall lohnt es sich, die Kombination von Energieeffizienz und Barrierefreiheit in die Planung der energetischen Sanierung einzubeziehen. Zumal es auch hier attraktive Fördermöglichkeiten (siehe auch Opens internal link in current windowFörderung) gibt.

Maßnahmen im AußenbereichDetails

Das Äußere des Hauses - vor allem aber der Eingangsbereich -  ist nur selten barrierefrei. Hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten einer weitblickenden Gestaltung ohne Hindernisse.

Fassade

Wenn Sie im Rahmen einer  energetischen Sanierung eine Außenwanddämmung vornehmen möchten, können Sie bei dieser Gelegenheit durch Farbkontraste im Eingangsbereich wichtige Orientierungspunkte setzen. Auch eine entsprechende Außenbeleuchtung kann bei der Fassadenerneuerung berücksichtigt werden. Alle Elemente, die - jetzt oder später - an der Fassade befestigt werden sollen – wie beispielsweise Briefkästen, Beleuchtung oder Vordach - sollten in die Planung einer neuen Außendämmung einbezogen werden, um eventuelle Wärmebrücken oder Fassadenschäden zu vermeiden.

Eingangsbereich:

Hier gilt es in ersten Linie Schwellen und Stufen abzubauen. So können kleinere Höhenunterschiede zum Eingang oft durch eine Rampe statt durch Stufen überwunden werden. Sind Stufen unvermeidbar, können sie durch beidseitige Handläufe sicherer gemacht werden. Beim Austausch der alten Haustür gegen ein energieeffizientes Modell können eventuelle Türschwellen abgebaut werden. Ein vertikal angebrachter Reling-Griff an der Haustür erleichtert die Handhabung. Ein zweiter Spion in Sitzhöhe sorgt für einen sicheren Blick nach draußen. Außerdem können an der neuen Tür Leerrohre verlegt werden. Bei Bedarf finden hier die elektrischen Zuleitungen für eine automatische Türöffnung Platz.

Der Bereich vor der Haustür sollte durch ein Vordach geschützt und gut beleuchtet,  die Hausnummer gut erkennbar sein. Briefkästen, Klingel, Gegensprechanlage und Türgriff sollten sowohl stehend als auch sitzend gut zu erreichen sein.

Ein barrierefreier Eingangsbereich kann mit einer ebenen „Sauberlaufzone“ gestaltet werden. Rutschfeste Bodenbeläge sorgen für Sicherheit, auch wenn die Schuhe einmal nass sein sollten.

Maßnahmen im Inneren des HausesDetails

Auch wenn eine barrierefreie Inneneinrichtung derzeit noch nicht notwendig sein sollte, kann sie im Rahmen der energetischen Sanierung Ihres Hauses schon jetzt mit bedacht werden. So ersparen Sie sich die Mühen eines weiteren großen Umbauprojektes.

Treppenhaus

Bei einer Umgestaltung des Treppenhauses – beispielsweise im Fall einer Innendämmung – können beidseitige Handläufe angebracht werden. Falls möglich kann auch jetzt schon der nötige Platz für einen Treppenlift geschaffen werden, dessen Einbau dann natürlich erst bei Bedarf erfolgt. Eine nicht blendende, verschattungsfreie Beleuchtung der Stufen sorgt für einen sicheren Weg treppauf und treppab.

Innenbereich

Beim Austausch von Türen, aber auch von Außentüren zu Balkon oder Terrasse, können die Übergänge schwellenfrei gestaltet werden. Zudem sollten alle Türen auf mindestens 88,5 Zentimeter Durchgangsbreite erweitert werden – auch im Bad. In vielen Fällen sind auch leichtgängige Schiebetüren eine gute Alternative. Türgriffe, aber auch Fenstergriffe sollten so angebracht sein, dass sie auch im Sitzen zu erreichen sind. Werden die Fenster ohnehin versetzt, können sie unter Umständen tiefer angebracht werden.

Achten Sie beim Anbringen von Bedienelementen wie Steckdosen, Lichtschaltern aber auch Heizungsthermostaten auf leichte Zugänglichkeit und eine komfortable Bedienhöhe: 85 bis 105 Zentimeter sind ideal, um sich weder zu tief bücken, noch zu hoch recken zu müssen.

Sanitärbereich

Sollten Sie im Rahmen einer energetischen Sanierung auch die Neugestaltung ihres Sanitärbereiches planen, empfiehlt sich eine barrierefreie Gestaltung. Die Dusche sollte ebenerdig angelegt werden. Die Höhe der Sanitäranlagen sollte entsprechend gewählt werden. Wandhängende WCs können höher oder höhenverstellbar angebracht werden, Waschbecken sollten unterfahrbar sein. Haltegriffe erleichtern bei Bedarf das Aufstehen und Hinsetzen. Idealerweise bietet das Bad genügend Platz für die Nutzung von Rollator oder Rollstuhl. Wichtig ist auch ein rutschfester Bodenbelag. Hier gibt es inzwischen eine große Auswahl von kleinformatigen Fliesen mit einem hohen Fugenanteil oder Fliesen mit einer entsprechend rutschhemmenden Oberfläche.

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