Komponenten: Heizungsrohre Heizungspumpe Heizungsventile

Wenn sich bei der Bestandsaufnahme herausgestellt hat, dass es am sinnvollsten und  - langfristig gesehen -  kosteneffizientesten ist, die komplette Heizungsanlage zu modernisieren, statt nur einzelne Komponenten auszutauschen, spricht man von einer Generalsanierung. Diese beinhaltet die sogenannte optische und die funktionelle Sanierung.

Die funktionelle Sanierung umfasst alle Maßnahmen, die den sogenannten Wirkungsgrad einer Heizungsanlage beeinflussen – die also dazu beitragen, aus weniger Energie mehr Wärme zu gewinnen, die Wärme in den Räumen optimal zu verteilen und angenehme Temperaturen in den Räumlichkeiten zu erreichen. Auch Maßnahmen zur Verbesserung der Dämmung des Gebäudes und zur Isolierung des Kreislaufs zur Wärmeerzeugung und -verteilung gehören dazu. Ein weiterer Teil der funktionellen Sanierung ist der Einbau von Komponenten aus der Solarthermie.

Die optische Sanierung einer Heizungsanlage wiederum beschreibt die Modernisierung unter Gestaltungs- und Designaspekten. Hier spielt vor allem die Erneuerung von Heizkörpern eine wichtige Rolle. Aber auch die Abdeckung oder Verkleidung von Heizungskesseln und anderen Anlageelementen gewinnt an Bedeutung, denn nicht immer stehen diese Geräte im Heizungskeller, wo ihr Aussehen kaum eine Rolle spielt. Vor allem für Wandthermen und Etagenheizungen sind heute attraktive und gleichzeitig praktische Verkleidungen verfügbar, die sich gut ins Gesamtbild eines Raumes integrieren.

Heizungskomponenten in der ModernisierungDetails

Eine Heizungsanlage besteht aus zahlreichen verschiedenen Komponenten, deren jeweiliger Zustand und Optimierungsbedarf im Rahmen der Bestandsaufnahme in der Vorbereitungsphase der Modernisierung festgestellt wird. Dabei wird zwischen aktiven und passiven Heizkomponenten unterschieden.

Als aktive Komponenten werden die Teile eines Heizungssystems bezeichnet, die für die Wärmeerzeugung und Verteilung zuständig sind und dabei besonders stark beansprucht werden. Darunter fallen beispielsweise Pumpen, Armaturen, Thermostatventile und zentrale Ventile sowie die Einheiten zur Wärmeerzeugung. Letztere stehen bei den meisten Sanierungsvorhaben im Mittelpunkt. Denn dabei geht es nicht nur um den Technik-Standard, mit dem eine Anlage arbeitet, sondern auch um die Art der Energie, die zur Wärmegewinnung zum Einsatz kommt – ob es sich also um eine Öl-, Gas- oder Holzheizungsanlage handelt, beziehungsweise ob Sonnenenergie, Geothermie oder Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommen.

Dieser aktive Teil einer Heizungsanlage bedingt auch die höchsten Kosten bei der Modernisierung. In der gültigen EnEV ist geregelt, wann Heizkessel verpflichtend ausgetauscht werden müssen. Zum einen betrifft das Heizkessel, die vor dem 01. Oktober 1978 installiert worden sind. Diese müssen sofort stillgelegt werden. Heizkessel, die bis Ende 1984 installiert wurden müssen ab 2015 ausgetauscht werden. Heizkessel, die ab dem 1. Januar 1985 eingebaut worden sind dürfen nur noch 30 Jahre betrieben werden und müssen dann ausgetauscht werden. Ausgenommen davon sind Niedrigenergie- und Brennwertkessel.  Ebenso wichtig ist der Austausch der Pumpe in einem Heizungssystem. Vor allem, wenn die alte Pumpe nicht magnetfeldgelagert ist, sollte sie ausgetauscht werden. Da der Kostenaufwand für diesen Teil der Anlage nicht so hoch ist, hat sich eine neue Pumpe meist nach einigen Monaten amortisiert. Auch neue Ventile beziehungsweise Thermostatventile lohnen sich. Sie tragen entscheidend dazu bei, eine Anlage energieeffizient zu betreiben. Bei diesen Komponenten ist deshalb die Rentabilität bei einer Neuanschaffung am größten. Entsprechende Anforderungen oder Nachrüstverpflichtungen sind in der gültigen EnEV aufgeführt.

Als passive Heizungskomponenten gelten Installationen zur Isolierung der Anlagenbauteile sowie Rohrleitungen und Speicher. Vor allem letztere gewinnen durch die zunehmende Verbreitung von Solarthermie-Anlagen immer mehr an Bedeutung. Denn der richtige Wärmespeicher kann viel zur Energiekostenersparnis beitragen. Allerdings kommt es dabei auf die angemessene Dimensionierung des Speichers an. Bei zu groß ausgelegten Heizwasserspeichern kann Energie ungenutzt verloren gehen, ein zu gering dimensionierter Speicher hingegen kann den Ertrag aus der Solarthermie oft nicht ausreichend nutzen.

Eine Sonderstellung im Bereich der Heizungskomponenten nehmen die Heizkörper ein. Sie sind einerseits passiv auf den Empfang von Warmwasser und das Abstrahlen der Wärme in den Raum hin ausgerichtet. Moderne Thermostatköpfe machen sie jedoch zunehmend zu aktiven Steuereinheiten für energieeffizientes und gleichzeitig behagliches Heizen.

Heizungsrohre modernisierenDetails

Heizungsrohre sind in den meisten Fällen unsichtbar, da sie im Boden oder in den Wänden verlegt werden. Im Zuge einer groß angelegten Modernisierung des Systems sollten sie jedoch ebenfalls in Betracht gezogen werden. Zum einen besteht gerade bei Altbauten die Gefahr, dass Heizungsrohre sich durch Korrosion und Ablagerungen zusetzen oder lecken und deshalb ausgetauscht werden müssen. Zum anderen gab es in früheren Jahren gerade im Bereich der Isolierung von Heizungsrohren viele der heutigen Möglichkeiten noch nicht. Je besser das Rohrsystem jedoch isoliert ist, desto weniger Wärmeenergie geht an dieser Stelle ungenutzt verloren.

Während der Austausch ganzer Rohrleitungen meist nur im Fall von Materialermüdung und Beschädigungen sowie bei grundlegender Sanierung des gesamten Gebäudes wirtschaftlich sinnvoll ist, stellt die Verbesserung der Isolierung der Rohre eine Maßnahme dar, die im Rahmen einer Generalsanierung durchaus empfehlenswert ist. Nach aktuellen Verordnungen gilt, dass die Dämmung, die um eine Rohrleitung gelegt wird, in der Materialdicke mindestens dem Durchmesser des jeweiligen Rohres entsprechen muss. Für Neubauten sowie für Häuser, die nach 2002 den Besitzer gewechselt haben, besteht sogar eine Dämmpflicht für die Heizungsrohre. Die Maßnahme rechnet sich jedoch auch: Nach einer Faustregel ist mit einer optimalen Dämmung pro Meter Heizungsrohr im Jahr eine Ersparnis von rund 15 Euro möglich.

Wer jedoch tatsächlich das gesamte Rohrleitungssystem seiner Heizung erneuern möchte, sollte diesen Schritt vorab gut planen. Das bedeutet vor allem: Durchleitungsbedarf ermitteln und Material entsprechend wählen. Denn Heizungsrohre können sowohl zu klein als auch zu groß dimensioniert werden. Im ersten Fall wird die Wärmeleistung des Heizungssystems eingeschränkt und für die Durchleitung unter Umständen zu viel Energie aufgewendet. Ist der Durchmesser hingegen zu groß, entstehen schon bei der Sanierung unnötig hohe Kosten. Deshalb sollten Hausbesitzer diesen Punkt durch einen Experten kalkulieren lassen, bevor Material beschafft und mit der Sanierung begonnen wird.

Beim Material wird übrigens auch heute noch hauptsächlich auf Stahl- oder Kupferleitungen gesetzt, auch wenn Rohrleitungen aus Kunststoff inzwischen ebenfalls auf dem Markt sind. Die Kunststoffleitungen haben einen großen Nachteil: Sie vertragen hohe Temperaturen nur schlecht  und reagieren auf Temperaturwechsel weniger flexibel als metallene Rohre. Zwar wird dank moderner Niedrigtemperatur-Heizungsanlagen heute oft nicht mehr 70 – 90 Grad heißes Wasser durch die Leitungen geschickt, wie dies in älteren Anlagen der Fall ist. Vielmehr sind Wassertemperaturen um die 35 bis 45 Grad üblich. Doch vor allem wegen des schlechteren Reaktionsvermögens auf warme oder kalte Außentemperaturen ist Kunststoff oft nicht das Material der Wahl bei Heizungsrohren. Dass die neu installierten Leitungen gedämmt sein sollten, versteht sich von selbst. Oft werden die Leitungen bereits mit Dämmung geliefert und eingesetzt.

Standard bei Neuinstallationen oder kompletten Sanierungen ist heute der Einbau so genannter Zweirohrsysteme, die an die Vor – und Rücklaufanschlüsse der Heizkörper angeschlossen werden. So wird abgekühltes Wasser noch effektiver zurückgeführt, ohne erst durch sämtliche Heizkörper des Hauses geschleust zu werden. Da Altbauten häufig mit Einrohrsystemen ausgestattet sind, muss der Umstieg auf das Zweirohrsystem im Vorfeld gut geplant werden.

Um zu erkennen, ob ein Rohrsystem generalüberholt werden sollte, muss es genau geprüft werden. Anzeichen für defekte Leitungen, die ausgetauscht werden sollten, ist beispielsweise Wasserverlust durch undichte Stellen im System. Auch ungenügend erwärmte Heizkörper deuten auf ein Problem hin. Ablagerungen können oft schon mit einer kräftigen Rohrleitungsspülung entfernt werden.

Ein sogenannter hydraulischer Abgleich trägt in jedem Fall zur optimierten Nutzung der Heizungsrohre bei. Er wird von Experten durchgeführt und sorgt dafür, dass die Leistung der kompletten Anlage so reguliert wird, dass in allen Rohren der optimale Druck herrscht und die optimale Wassermenge hindurchgeleitet wird. Allein durch diese Maßnahme können in einem Heizungssystem 5 bis 15 Prozent an Energie eingespart werden.

Checkliste für die Modernisierung von Heizungsrohren:

  • Leitungssystem auf Schadstellen überprüfen
  • Rohrleitungsspülung durchführen
  • Dämmung der Leitungen einplanen
  • bei Neuinstallation: benötigte Rohrdurchmesser genau berechnen lassen
  • bei Neuinstallation: Zweirohrsystem installieren
  • bei Neuinstallation: vorgedämmte Rohre nutzen, um Arbeitszeit bei der Sanierung einzusparen
  • Materialwahl bei Neuinstallation: eher Metall als Kunststoff
Heizungspumpe modernisierenDetails

Da sie nahezu ständig in Betrieb ist, um den Druck aufrecht zu erhalten, der das Heizungswasser durch die Rohrleitungen schickt, ist die Heizungspumpe eines der Teile, das am ehesten Verschleißerscheinungen hat. Je länger sie in Betrieb ist, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit von Reparaturen. Doch nicht nur deshalb lohnt es sich, im Zuge einer Heizungsmodernisierung eine zirka zehn bis 15 Jahre alte Pumpe gegen ein neueres Modell auszutauschen: Auch der Stromverbrauch kann durch modernere Technologien in Heizungspumpen deutlich gesenkt werden, weil neuere Pumpen nicht mehr im Dauerbetrieb auf Hochtouren laufen, sondern bedarfsgerecht anspringen. Die Ersparnis durch den Pumpenaustausch liegt bei einem typischen Einfamilienhaus beispielsweise bei rund 100 bis 130 Euro im Jahr. Da die Kosten im unteren dreistelligen Bereich liegen, rentiert sich diese Investition bereits nach kurzer Zeit.

Bei der Neuinstallation einer Heizungspumpe sollte möglichst ein elektronisch geregeltes Standard-Modell gewählt werden. Diese Pumpen passen sich selbstständig dem Druck in der Heizungsanlage an und regeln ihre Leistung je nach Bedarf hoch oder runter. Noch effizienter arbeiten sogenannte Hocheffizienz-Heizungspumpen, die neben der elektronischen Steuerung auch einen optimierten Motor besitzen. Das trägt weiter dazu bei, den Stromverbrauch zu verringern. Um einschätzen zu können, wie effizient einzelne Modelle arbeiten, empfiehlt sich ein Blick auf die Energieeffizienz-Logos. Ähnlich wie bei anderen Haushaltsgeräten werden diese auch für Heizungspumpen vergeben: Modelle mit dem „A“-Logo schneiden also vom Stromverbrauch her am besten ab.

Neben der Energieeffizienz spielt die Größe der Pumpe eine wichtige Rolle: Sie darf nicht zu klein sein, da sie sonst ständig auf Hochtouren läuft, schneller verschleißt und mehr Strom zu verbraucht. Ist sie jedoch zu groß, schlägt sich das ebenfalls in erhöhtem Stromverbrauch sowie in höheren Anschaffungskosten nieder. Vor dem Kauf der Heizungspumpe empfiehlt es sich daher, den Rat eines Fachmanns einzuholen, der genau berechnet, welche Pumpengröße für das Gebäude am besten geeignet ist.

Heizungsventile modernisierenDetails

Heizungsventile sorgen dafür, dass das Wasser den richtigen Weg durch das Heizungssystem, beziehungsweise einzelne Heizkörper nimmt. Sie verbinden die einzelnen Komponenten der Anlage miteinander und regeln die Durchflussstärke des Heizungswassers. Versehen mit einem Thermostatkopf, werden sie zu Thermostatventilen, über die sich die Wärmezufuhr und gewünschte Wärmeabgabe regeln lässt. Damit bilden Heizungsventile neuralgische Punkte im Heizungssystem.

Im Zuge des Austauschs von Verschleißteilen oder der Modernisierung der Heizungsanlage werden die Ventile oft erneuert. Bei dieser Modernisierung muss jedoch genau darauf geachtet werden, dass die neuen Heizungsventile sich an der entsprechenden Stelle auch wirklich eignen. Deshalb sollte ein Experte die Größe, die Bauform und die Passform zu den Rohrleitungen sowie den Widerstand, den ein Ventil leistet, prüfen und daraufhin die passenden Heizungsventile zum Einbau auswählen. Werden beispielsweise Ventile mit zu hohem Widerstand eingebaut, geht ein Teil der Leistung der Heizungspumpe an den Ventilen als Barriere verloren – was die Energieeffizienz der gesamten Anlage schmälert.

Häufig werden noch mechanische Thermostate installiert. Sie sind günstig, einfach in der Bedienung und langlebig.  Aber sie sind nicht effizient. Sehr viel effizienter sind elektronische Heizkörperthermostate. Diese bestehen aus einem Elektromotor, einem Temperaturfühler und einem kleinen Computer und können höchst präzise geregelt werden. Bei fast allen elektronischen Heizkörperthermostaten kann ein Tagesprofil eingestellt werden. So werden - abhängig von den individuellen Anforderungen und Gewohnheiten der Hausbewohner - bestimmte Zeiten festgelegt, in denen die erforderliche Raumtemperatur erreicht werden soll. Zu Zeiten, zu denen sich regelmäßig niemand in der Wohnung befindet, kann die Raumtemperatur um bis zu fünf Grad Celsius gesenkt werden. Das Gleiche gilt für die Nachtstunden. Auf diese Weise können die Heizkosten um bis zu zehn Prozent reduziert werden.

Elektronische Heizkörperthermostate haben außerdem den Vorteil, dass sie bei einer raschen Abkühlung den Heizkörper schließen. Dies kann beispielsweise beim Öffnen der Balkontür oder eines Fensters der Fall sein. Eine solche Funktion verhindert, dass Wärme versehentlich ins Freie geleitet wird. Mechanische Heizkörperthermostate hingegen öffnen das Ventil der Heizkörper vollständig, sobald eine schnelle Abkühlung erfolgt, und die Wärme strömt ins Freie.

Elektronische Thermostate sind in der Anschaffung etwas teurer. Die Montage muss aber nicht vom Fachmann durchgeführt werden. Durch die exakte Regelung wird Energie gespart, sodass sich die Investition bald  amortisiert. Sehr komfortabel sind auch elektronische Thermostate, die per Funk gesteuert werden. Im Raum befindet sich dann eine Regeleinheit, mit der die Raumtemperatur exakt eingestellt wird. So kann auch eine Nachtabsenkung oder in den Sommermonaten eine Energiespareinstellung vorgenommen werden. Eine solche moderne Regelungstechnik sollte in jedem Wohnraum vorhanden sein. Der Wärmebedarf richtet sich nämlich nach der jeweiligen Nutzung des Raums. Die höchste Raumtemperatur wird meist im Bad benötigt. Dort werden etwa 23 Grad Celsius als angenehm empfunden. In einem Wohnzimmer reichen schon 21 Grad aus, um sich behaglich zu fühlen. In der Küche sind etwa 18 Grad Celsius ausreichend, weil dort gekocht und gearbeitet wird.

Alle Modernisierungsmaßnahmen sollten unbedingt mit einem korrekten Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner einhergehen. So sollte die Heizung auch bei Abwesenheit nie ganz abgeschaltet werden. Denn sonst wird sehr viel Energie benötigt, um die erforderliche Raumtemperatur wieder zu erreichen. Besser ist es, die Temperatur in den Stunden der Abwesenheit nur um bis zu fünf Grad Celsius abzusenken. So wird Energie gespart und zugleich die Bildung von Kondenswasser an den Wänden verhindert. Diese fördert Schimmelbildung, die zu gesundheitlichen Problemen führt. Auch beim Lüften werden häufig Fehler gemacht. Zum Lüften sollten die Fenster für etwa 10 Minuten weit geöffnet werden, während die Thermostate geschlossen sind. Danach können die Fenster geschlossen und die Thermostate geöffnet werden.

Heizkörper modernisierenDetails

Als Teilsanierung im Rahmen der energetischen Sanierung einer Heizungsanlage kann die Modernisierung der Heizkörper vorgenommen werden. Sie sind die sichtbarsten Komponenten der Anlage – deshalb zählen beim Thema Heizkörper nicht nur Energieeffizienz und Verbrauch als wichtige Faktoren, sondern auch das Design und die Wirkungsweise. Dabei gewinnt der Designfaktor immer mehr an Bedeutung: Von stilvoll-funktionalen Handtuchheizkörpern über verspielte Designheizkörper bis hin zu unsichtbaren Flächenheizungen reicht die Bandbreite moderner Heizkörper.

Gründe für die Modernisierung von Heizkörpern:

  • Verschleiß alter Heizkörper
  • effizientere Nutzung der Heizungswärme
  • bessere Wärmeverteilung durch Installation einer Flächenheizung
  • optimales Zusammenspiel von Heizkörper und Heizungsanlage
  • modernere Inneneinrichtungsgestaltung

Um zu ermitteln, welche Heizkörper für ein bestimmtes Gebäude, beziehungsweise bestimmte Räumlichkeiten überhaupt sinnvoll sind – also welche Heizungsleistung benötigt wird, sollte die Dimensionierung der Radiatoren im Vorfeld genau berechnet werden. Dafür wird zuerst die so genannte Heizlast ermittelt, die aus den Werten des Raumvolumens, der bestehenden Isolation, der Lage der Außenwände, dem Lüftungsverhalten und den maximal zu erwartenden Temperaturunterschieden zwischen Außen- und Innentemperatur berechnet wird. Um alle diese Faktoren richtig zu kombinieren und daraus die Heizlast – also die benötigte Heizungsleistung – zu berechnen, sollte ein Fachmann konsultiert werden. Ansonsten kann  die geplante Heizungsanlage völlig überdimensioniert sein.

In der Regel sind Heizkörper, auch Radiatoren genannt, in allen Räumen gut sichtbar angebracht. Verbunden werden sie durch Rohre, die durch alle Etagen führen. Darüber hinaus gibt es auch sogenannte Flächenheizungen, die quasi unsichtbar angebracht sind. Inzwischen sind auch Radiatoren üblich, die klassischen Heizkörpern kaum oder gar nicht ähneln. Eine häufige Variante sind Badezimmer-Heizkörper, die eine ganze Wand bedecken können. Dadurch wird ein besonders großes Feld zur Abstrahlung der Heizungswärme erzeugt, was den Raum schnell aufheizt. Außerdem bestehen moderne Bad-Heizungen oft aus zahlreichen Streben, durch die das Heizungswasser gepumpt wird und in deren Abstände sich beispielsweise Handtücher bequem und platzsparend aufhängen und in kürzester Zeit trocknen lassen.

Heizkörper sollten im Zuge der energetischen Sanierung, beziehungsweise der Modernisierung der Heizungsanlage unbedingt berücksichtigt werden. Denn oft büßen alte Heizkörper durch Verschleiß einen Teil ihrer Heizungsleistung ein. Die eingesetzte Energie wird dann nicht mehr effizient genutzt, es wird mehr als nötig verbraucht. Zum anderen sind alte Heizkörper oft nicht kompatibel mit den Anforderungen neuer, moderner Anlagen. Schon der Austausch der Heizungspumpe hat häufig gravierende Auswirkungen auf die Heizkörper, die aufgrund ihrer Bauweise gar nicht auf die effizientere Energiezufuhr eingestellt sind. So gehen potenzielle Einsparungen, die durch modernere Anlagenkomponenten erzielt werden könnten, an den Radiatoren wieder verloren. In manchen Fällen sind die alten Heizkörper sogar inkompatibel mit innovativen Methoden der Wärmeerzeugung. So sind ältere Radiatoren meist ungeeignet für Niedrigtemperatur-Heizungsanlagen.

Nicht zuletzt empfiehlt sich der Austausch alter Heizkörper auch aus Einrichtungs- und Gestaltungsgründen. Denn Heizkörper müssen heute nicht mehr im bekannten Riffel-Muster unter dem Fenster angebracht werden: Dank moderner Anlagen können sie überall im Raum platziert werden und dennoch effiziente Wärmeleistung erbringen. Deshalb ist die Formgebung der Radiatoren heute vielseitiger als früher: Sie sind nicht nur in verschiedenen Farben erhältlich, sondern können auch rund sein oder eine Säulenform haben. Echte Designheizkörper fungieren sogar als Raumteiler oder Garderoben oder sie dienen durch integrierte Sitzgelegenheiten als Bank.

Inzwischen gibt es viele Varianten, für die unterschiedlichsten Ansprüche an Funktionalität und Design. Vom Grundsatz her unterscheiden sich dabei drei Typen: Platten- und Röhrenheizkörper, Flächenheizungen und Konvektoren.

FlächenheizungenDetails

Sehr beliebt bei vielen Hausbesitzern sind die sogenannten Flächenheizungen. Durch die großflächige Wärmeabstrahlung wird ein angenehmes Raumklima geschaffen. Flächenheizungen sind zudem mit modernen Heizsystemen kompatibel, da sie mit geringen Vorlauftemperaturen arbeiten. Der Nachteil von Flächenheizungen: Sie sind, wenn sie im Zuge der Modernisierung einer Heizungsanlage eingebaut werden, recht kostenintensiv. Der Fußboden- beziehungsweise die oberste Schicht des Wandbelags muss entfernt und nach Installation der Heizung neu aufgezogen werden. Oft ist darüber hinaus auch das Gießen eines neuen Estrichs notwendig. Das lässt sich heute allerdings durch moderne Verfahren wie das Cut-Therm-Verfahren, bei dem die notwendigen Vertiefungen für die Rohrverlegung in den Estrich hinein gefräst werden, in vielen Fällen verhindern.

Fußbodenheizung
In der Regel werden Flächenheizungen in Form einer Fußbodenheizung installiert. Diese verläuft in speziellen Rohren auf dem Estrich und unter dem Fußbodenbelag eines Raumes. Ein Vorteil dabei ist, dass kein Heizkörper im Raum stört. Die Möbel können also frei im Raum aufgestellt werden, ohne dass dabei eine Wärmequelle berücksichtigt werden muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Fußbodenheizung den Raum gleichmäßig aufheizt. Dadurch entsteht ein angenehmes Raumklima ohne Luftverwirbelungen. Außerdem schätzen Nutzer es, ständig fußwarme Räume zu haben.

Vor allem für Hausbesitzer, die im Zuge einer umfassenden Sanierung ihres Altbaus nicht nur die Heizungsanlage modernisieren möchten, sondern beispielsweise auch Fußbodenbeläge erneuern wollen, empfiehlt es sich, über den Einbau einer Fußbodenheizung nachzudenken.

Wandheizung und Deckenheizung
Zu den Flächenheizkörpern gehören auch Wand- und Deckenheizungen. Bei den Wandheizungen werden die Heizrohre in einer Wand verlegt. Das kann überall dort geschehen, wo die Installation einer Fußbodenheizung nicht möglich ist.

Eine Wandheizung ist im Grunde genommen genauso effizient wie eine Fußbodenheizung. Das Obermaterial der Wand- oder Deckenheizung muss natürlich so gewählt werden, dass es keine Wärmedämmung ausübt – schließlich soll die Heizungswärme durch die Materialschicht hindurch in den Raum gelangen können. Ein Nachteil ist, dass die Wand immer frei bleiben muss. Schränke oder andere Möbelstücke beeinträchtigen die Wärmeabgabe beträchtlich.

Deckenheizungen sind eher selten zu finden. Sie werden nur in Gebäuden eingebaut, die eine überdurchschnittliche Wärmedämmung haben, weil die erzeugte Wärme zum Teil aufgrund der Verbindung der Decke mit den Außenwänden an diese abgeleitet wird. Auch nach oben hin wird Wärme abgeleitet. Deshalb wird bei schlecht gedämmten Außenwänden sehr viel Energie verschwendet.

Das Aufheizen eines Zimmers mit einer Flächenheizung dauert etwas länger als die Heizphase mit Heizkörpern. Der Grund dafür ist die niedrige Vorlauftemperatur von etwa 30 bis 35 Grad Celsius. Da aber nur eine geringe Vorlauftemperatur erforderlich ist, lassen sich Flächenheizkörper hervorragend mit Heizungen kombinieren, die mit alternativen Energien, wie beispielsweise Solarenergie, Erdwärme und ähnliche Energieträger, betrieben werden.

Heizkessel modernisierenDetails

Der Heizkessel ist die Grundlage für die gesamte Heizungsleistung eines Systems: Durch Rohstoffverbrennung – zumeist unter Nutzung von Öl oder Gas – wird Wasser erwärmt und auf den Weg durch die Leitungen geschickt. Sehr viel Einsparpotenzial bei der Heizungsmodernisierung steckt deshalb in der Sanierung, beziehungsweise dem Austausch des Heizkessels. Ähnlich wie veraltete Pumpen, benötigen auch veraltete Heizkessel viel mehr Energie als neue Technologien, um ein Gebäude oder eine Wohnung zu beheizen. Mit dem Austausch des Kessels lässt sich also bares Geld sparen.

Im ersten Schritt wird ermittelt, welche Größe ein Heizkessel haben sollte. Dazu erstellt ein Fachmann eine so genannte Wärmebedarfsberechnung. Er kann dabei Faktoren wie Dämmung und benötigte Durchschnittsleistung einkalkulieren und daraus die optimale Dimensionierung des neuen Kessels festlegen.

Neben der Größe spielt vor allem die Art der Technologie eine wichtige Rolle, für die sich Hausbesitzer bei ihrem neuen Heizkessel entscheiden. Bereits seit den 90er Jahren gibt es die Niedrigtemperatur-Technologie. Sie hat den Vorteil, dass im Kessel viel geringere Vorlauftemperaturen aufrecht erhalten werden müssen, als bei älteren Systemen: Alte Kessel heizen ständig auf 70 bis 90 Grad, um das Heizungswasser zu erwärmen; moderne Niedrigtemperatur-Kessel schaffen schon bei Vorlauftemperaturen von 35 bis 45 Grad die gewünschte Heizungsleistung. Auch die Energieverluste im System liegen bei alten Heizungsanlagen deutlich höher: Rund 30 bis 40 Prozent der zum Heizen eingesetzten Energie geht im Prozess verloren, bei Niedrigtemperatur-Systemen liegt dieser Wert bei unter 20 Prozent. Durch den Einbau von Niedrigtemperatur-Kesseln lässt sich also sowohl durch geringeren Verbrauch als auch geringere Verluste im Prozess eine Menge Energie einsparen – bei überschaubaren Anschaffungs- und Installationskosten.

Allerdings ist die Niedrigtemperatur-Technologie in Anbetracht der sich immer weiter verbreitende Brennwerttechnologie heute bereits überholt. Diese arbeitet noch effizienter als Niedrigtemperatur-Anlagen. Denn während bei letzteren durch nicht genutzte Kondensationswärme und Abgasverluste immer noch rund 17 Prozent der eingesetzten Energie quasi durch den Schornstein verloren gehen, reduziert sich dieser Wert durch Brennwerttechnik auf nur ein Prozent. Brennwertanlagen  nutzen die Abgase, indem sie dem in den Abgasen enthaltenen Wasserdampf die Kondensationswärme entziehen und damit die Heizungsleistung und Energieeffizienz des Systems entscheidend verbessern.

Obwohl die Brennwerttechnik damit momentan als das bestmögliche System gelten kann, ist auch sie durch die Kombination mit Solarthermie noch zu optimieren. Derartige Hybridanlagen, die den Einsatz fossiler Brennstoffe mit der Nutzung erneuerbarer Energien verbinden, sind heute schon vielerorts im Einsatz.

Der Investitionsaufwand ist umso höher, je moderner das gewünschte Heizungssystem ist. So sind Niedrigtemperatur-Kessel in der Anschaffung günstiger als Brennwertkessel – und diese wiederum günstiger als die Kombination von Brennwert- und Solartechnik. Allerdings sollte bei der Berechnung sowohl berücksichtigt werden, welche Einsparungen langfristig mit den einzelnen Anlagen zu erzielen sind, als auch, welche Förderungen es für derartige Modernisierungsmaßnahmen gibt. Denn speziell die Brennwerttechnik und der Einsatz von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien werden durch Staat und Kommunen im Rahmen unterschiedlicher Programme gefördert.

Wichtige Punkte bei der Modernisierung eines Heizkessels:

  • Heizungscheck als Grundlage
  • Wärmebedarfsberechnung durch Fachmann
  • Festlegung der Dimensionierung des neuen Heizkessels
  • Auswahl zwischen Niedrigtemperatur- und Brennwerttechnik – beziehungsweise Kombination von beiden
  • Einsatz von Solarthermie als Ergänzung prüfen
Drucken Drucken