Stückholzheizungen

Die Stückholzheizung ist etwas für Enthusiasten, denn dieses Heizsystem ist mit viel Arbeits- und Zeitaufwand verbunden. Der Wirkungsgrad einer Stückholzheizung liegt zwischen 80 und 90 Prozent und erreicht somit nicht die Werte anderer Heizsysteme wie der Gas-Brennwertheizung.

Zu den Stückholzheizungen zählen die im Folgenden beschriebenen Holzvergaserkessel, aber auch Kamine, Kachelöfen und Kaminöfen, die im Kapitel „Kamine und Öfen mit Heizwasseranschluss“ beschrieben werden.

Einsatzbereiche StückholzheizungDetails

Stückholzheizungen können in Neubauten, aber auch bei der Sanierung von Gebäuden eingesetzt werden, die nicht energieeffizient saniert sind.

Bei der Planung sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Ist die Beschaffung mit Stückholz tatsächlich dauerhaft gewährleistet?
  • Sind die zeitlichen Ressourcen für die Bestückung und Reinigung der Anlage vorhanden, auch bei Krankheit, Urlaub oder im Alter?
  • Frischholz muss ein bis zwei Jahre lagern, damit es verbrannt werden kann. Gibt es ausreichend Lager/Trockenfläche für das Holz?
Funktionsweise StückholzheizungDetails

Die effektivste Stückholzheizung als Zentralheizung ist der Holzvergaserkessel. Ein moderner Holzvergaserkessel nutzt 92 % des Rohstoffs Holz, weil es nicht einfach nur verbrannt wird: Das Holz wird verschwelt und anschließend vergast.

Ein Holzvergaserkessel verfügt über zwei Brennkammern. Die obere Brennkammer übernimmt die Funktion des eigentlichen Holzvergasers. Das Brennholz wird hier zuerst getrocknet und dann in Holzgas umgewandelt. Leichtere Anteile des Gases werden wie das Brennholz ebenfalls in der ersten Brennkammer verbrannt.

In der unteren Brennkammer des Holzvergaserkessels werden die schwer zu verbrennenden Anteile des Holzgases bei einer Temperatur von über 1.000 Grad Celsius verbrannt. Auf die Weise entsteht aus dem Holzgas nutzbare Wärme. Aufgrund dieser Funktionsweise werden sowohl das Brennholz als auch das bei der Verbrennung entstehende Holzgas für die Wärmeproduktion genutzt. Daraus resultiert der hohe Wirkungsgrad  eines Holzvergaserkessels. Die Menge der produzierten Wärme hängt aber auch von der Brennholzqualität ab.

Komponenten der Verbrennung im Holzvergaserkessel:

Gebläse: Das Gebläse sorgt dafür, dass das Holzgas von der oberen in die untere Brennkammer gelangt. Sonst würde das Holzgas in die obere Brennkammer steigen und dort bleiben. Hierfür werden auch Saugzugventilatoren eingesetzt.

Primär- und Sekundärluft: Die zugeführte Primärluft dient der Holzvergasung und der Verbrennung der leichten Holzgasanteile in der oberen Brennkammer. Die Sekundärluft wird der unteren Brennkammer zur vollständigen Verbrennung  des Holzgases zugeführt.

Regelung: Grundsätzlich steuert eine Regelung den Verbrennungsprozess in Abhängigkeit zur Kesseltemperatur und oder anderer Bedingungen. Wie und in welchem Umfang eine Regelung ausgelegt ist, hängt vom jeweiligen Produkt ab.

Pufferspeicher: Ein Pufferspeicher hat die Aufgabe, überschüssige Wärme zwischen zu speichern. Das erhöht nicht nur die Lebensdauer der Heizungsanlagen, sondern hat auch eine effektive und umweltfreundliche Funktion, da die Anlage öfter im Bereich ihrer Nennlast arbeitet. In Deutschland ist nach BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) ein Pufferspeicher ab einer Kesselleistung von 15kW Pflicht.

Vor- und Nachteile der StückholzheizungDetails

Vorteile

  • Preiswerter Brennstoff, wenn ausreichend Stückholz vorhanden oder zu beschaffen ist.
  • Klimafreundlicher Brennstoff, denn die Verbrennung des Holzes setzt genau die Menge CO2 frei, die im Holz gebunden ist. Daher ist die CO2-Bilanz von Holz neutral.

 Nachteile

  • Arbeitsintensiv: Sowohl die Beschaffung als auch die Bestückung der Anlage erfordert einen vergleichsweise großen Arbeitsaufwand, der im Vorfeld berücksichtigt werden muss. Je nach Heizintensität müssen auch die Ascherückstände häufiger entsorgt werden.
  • Geruchsbelästigung: Die je nach Feuchtigkeitsgehalt und Qualität des Brennstoffes entstehenden Rauchgase können zu Geruchsbelästigung in unmittelbarer Umgebung der Anlage führen.
  • Umweltbelastend: Luftschadstoffe wie Kohlenmonoxid, Stickoxide und Staub können entstehen, wenn die Verbrennungstechnik nicht optimiert ist oder eine falsche Lagerung des Brennstoffes vorliegt. Es gibt Emissionen mit Feinstaub, deren Grenzwerte durch die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) in Zukunft weiter abgesenkt werden sollen.
  • Jahresnutzungsgrad: Im Vergleich mit anderen Heizungssystemen, wie Wärmepumpe, Pelletheizung oder Brennwertheizung  geht bei der Stückholzheizung aufgrund der schlechten Regelbarkeit wesentlich mehr Energie ungenutzt verloren.
  • Erhöhter Raumbedarf für die Lagerung der Holzscheite
  • Für die Abgasabführung ist ein Schornstein mit Abgasanschluss notwendig. Deshalb muss bereits bei der Planung einer Stückholzheizung der Schornsteinfeger eingebunden werden.
Förderung StückholzheizungDetails

Förderung durch das BAFA

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Holzvergaserkessel als Biomasseanlagen. Erfahren Sie hier mehr zur BAFA-Förderung.

Förderung durch die KfW

Eine zinsgünstige Finanzierung kann außerdem über ein KfW-Kreditprogramm möglich.
Alternativ zur BAFA-Förderung können Zuschüsse im Rahmen eines Effizienzhaus-Konzepts der KfW in Anspruch genommen werden. Erfahren Sie hier mehr zur KfW-Förderung.

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