Heizungserneuerung
Fachwerkhaus in Engter

Zurück zur Übersicht
Ökologische Heizung Hackschnitzel Heizung

Haustyp:  Einfamilienhaus Baujahr:  1772 / 2002 Sanierungsjahr:  2014 Kosten:  50.000 Euro

Das Haus von Ewald Bruning aus Engter hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. Das Bauernhaus wurde 1772 als Fachwerkhaus errichtet. Herr Bruning hat als Waldbauer schon immer ein Faible für Heizen mit Holz. Dies wurde in den letzten 14 Jahren von einem Heizungsherd in der Küche besorgt, wobei 2 bis 3 Schubkarren Scheitholz im Winter durch den Ofen gingen - 70.000 kWh im Jahr. Die alte Öl-Zentralheizung lieferte einen kleinen Heizbeitrag. Problematisch war auch die Tankanlage im Wasserschutzgebiet. Inzwischen hatten die 2 Generationen ein freistehendes Einfamilienhaus in 40 m Entfernung errichtet, das sie zusammen mit ihren 4 Kindern bewohnen. Da außerdem ein großer befahrbarer Dielenraum vorhanden ist, lag die Idee nahe, auf eine Holzhackschnitzelheizung für die Hofanlage umzusteigen.

Die Anlage versorgt über eine Nahwärmeleitung den Neubau mit. Aus einem selbst errichteten einfachen Silo mit Blattfeder-Rührwerk werden die Hackschnitzel vollautomatisch in den neuen, Leistungs-angepassten Hackschnitzelkessel gefördert. Um einen gleichmäßigen Betrieb zu ermöglichen, speichern 2 Pufferspeicher die Wärme zwischen. Restwärme kommt im Moment dem Hund zugute (s. Bild). Mittelfristig will Herr Bruning eine Abtrennung bauen.  Zusätzlich soll die Heizung noch mit einer Fernüberwachung ausgestattet werden. Ein Verwandter Landwirt hat sich nämlich inzwischen zum Hackschnitzel-Produzenten und Wartungs-Spezialist für diese Anlagen entwickelt und hätte dann immer auch aus der Ferne alles „im Auge“. Überhaupt ist Herr Bruning offen für Innovationen. So hat er zum Beispiel mit seinem Verwandten zusammen eine Füllstandsanzeige für einen anderen Hackschnitzel-Silo aus einem alten Korngebläse eingebaut.

Die  Logistik des Holztransports wird in der 3-Generationen Wohnanlage zum Teil vom 6-jährigen Enkel erledigt, der die Hackschnitzel aus einem Außen- und Unterdach-Lager, in dem sie auf das notwenige Maß getrocknet werden, in den Beschickungssilo in der Diele fährt. Hier macht das Heizen Spass !  Die Gewinnung der Hackschnitzel erfolgt durch maschinelles Einsammeln von Kopf- und Restholz im eigenen Wald. Das Hacken besorgt der Verwandte an Sammelplätzen im Wald, von wo der Transport per Anhänger zum Außensilo erfolgt. Dies hat ebenfalls innovativen Charakter. Die Abdeckung erfolgt durch eine Luftdurchlässige Membran-Plane. Die richtige Aufschichtung ist dabei  wichtig. So können große Hackschnitzelmengen gelagert werden und haben Zeit zum Nachtrocknen.  Herr Bruning hat inzwischen wertvolle Erfahrungen mit dem richtigen Trocknungsgrad der Hackschnitzel gesammelt und managt das „Familienunternehmen Heizung“ entsprechend.

Herr Bruning hat sich auch um die Wärmedämmung des Bauernhauses gekümmert. So Ließ er die alten Fachwerkwände, die innen mit einer 2. Mauerwerksschale ohne Wärmedämmung versehen waren  mit einer Einblasdämmung verfüllen. Der Behaglichkeitseffekt ist spürbar. Feuchte-Probleme gibt es nicht. Es ist anzumerken, dass der Vorschlag und die erste Konzeption der neuen Heizung im Rahmen eines Landkreis-Energie-Checks erfolgte.

Drucken Drucken